Illustration eines Elektroautos

Fahren

Kennen Sie den Wow-Effekt beim Beschleunigen? Die ungewohnte Stille beim Fahren? Haben Sie schon einmal von der cleveren Technik "regeneratives Bremsen" gehört? Hier erfahren Sie wie es sich anfühlt ein E-Auto zu fahren. Aber am besten einfach selber ausprobieren.

Vogelperspektive eines silbrigen Elektroautos auf einer Küstenstrasse
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks rund ums Fahren.

Elektrisch fahren ist ganz einfach. Fahrzeug starten, sanft aufs «Gaspedal» treten und los geht’s. So einfach ist das.

Wer schon mit einem Elektroauto gefahren ist, kennt den Wow-Effekt beim Beschleunigen. Egal ob kleiner City-Flitzer oder Oberklasse-Limousine. Was ist sonst noch anders? Hier sind unsere besten Tipps & Tricks rund ums Fahren.

  • Lernen Sie das Fahrzeug auf einer Probefahrt kennen und lassen Sie es sich beim Händler von A bis Z erklären. Danach können Sie Ihre erste Fahrt unbeschwert geniessen.
  • Das erste was Sie feststellen, wenn Sie das Auto starten: es herrscht Stille und Sie spüren keine Vibrationen. Das verwirrt viele «Neulenker» am Anfang. Daran werden Sie sich aber schnell gewöhnen.
  • Das Fehlen eines Schalthebels bedeutet nicht, dass es an Spritzigkeit fehlt. Im Gegenteil! Sie spüren die Leistung sofort, und die Beschleunigung ist deutlich besser als bei vielen Autos mit Verbrennungsmotor. Lassen Sie es daher am Anfang lieber etwas ruhiger angehen. Falls Ihr Fahrzeug über einen Eco-/Bergab-Modus verfügt: Schalten Sie ihn auf Ihren ersten Fahrten ein, bis Sie sich ans elektrische Fahren gewöhnt haben.
  • Wenn Sie den Fuss vom Gaspedal nehmen, werden Sie deutlich schneller langsamer als bei Autos mit Verbrennungsmotoren. Denn jetzt greift eine clevere Technik – das regenerative Bremsen. Das Auto wandelt Bewegungsenergie in Strom um, der in der Batterie gespeichert wird. Das bringt rund gut 10 % mehr Reichweite und damit tiefere Kosten. Zudem nutzen sich Ihre Bremsbeläge weniger ab.
  • Nicht vergessen: Ihr Elektroauto ist schneller als viele Sportwagen, aber auch wesentlich leiser. Fussgänger, Fahrradfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer hören Sie nicht. Insbesondere im Stadtverkehr ist also eine Extraportion Vorsicht angesagt.
Reichweite

Ich mache mir Sorgen, wie weit ich fahren kann.

Vielleicht haben Sie Angst, dass Sie mit Ihrem Elektroauto plötzlich mit leerer Batterie im Nirgendwo stehen bleiben?

In Wirklichkeit passiert das fast nie. Mit voll geladener Batterie kommen Elektroautos je nach Modell 190 bis über 600 Kilometer weit. Einige neue Premium-Elektroautos versprechen sogar bis zu 1000 Kilometer Reichweite, also fast von Bern nach Paris und wieder zurück.

Doch die wenigsten von uns fahren Hunderte von Kilometern pro Tag. Für den durchschnittlichen Arbeitsweg, Einkäufe oder Besuche bei Freunden sind Sie mit fast allen modernen Elektroautos gut bedient. Und falls Sie eine Ladestation zu Hause haben und die Batterie über Nacht aufladen können, ist es meistens nicht nötig, zwischendurch eine öffentliche Ladestation aufzusuchen.

Und wenn Sie doch einmal liegenbleiben sollten? Die meisten Autoversicherungen bieten einen Assistance-Service, der Ihre Batterie lädt oder Sie unkompliziert zur nächsten Ladesäule bringt.

Sicherheit

Sind Elektroautos sicher?

Um zugelassen zu werden, müssen alle Fahrzeuge hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Das gilt selbstverständlich auch für Elektroautos.

Bei Crashtests schneiden die meisten E-Autos übrigens besser ab als herkömmliche Fahrzeuge. Für zusätzliche Sicherheit trennt sich die Batterie bei Unfall oder Defekt automatisch von Kabeln und Elektroantrieb. Neueste Studien zeigen: bei Elektroautos besteht keine erhöhte Brandgefahr. Ein brennendes Auto wird auch nicht automatisch explodieren. Laut Experten breitet sich das Feuer bei E-Autos sogar langsamer aus als bei Verbrennern. Übrigens: Elektroautos dürfen selbstverständlich ohne Einschränkungen öffentlich Tiefgaragen nutzen.

Detaillierte Informationen zum Thema Sicherheit finden Sie hier

Laden unterwegs

Das Elektroauto unterwegs laden.

Ein E-Auto funktioniert eigentlich genau gleich wie ein Auto mit Verbrennungsmotor: öffentliche Ladestation aufsuchen, Stecker einstecken, laden und bezahlen.

Ein paar Dinge sollten Sie dabei jedoch beachten: Heute stellen noch nicht alle Tankstellen Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung. Das Navigationssystem Ihres Autos oder eine App auf dem Smartphone hilft bei der Suche nach geeigneten Standorten. Je nach Art der Ladestation müssen Sie etwas mehr Zeit für den Boxenstopp einrechnen – perfekt, um sich einen Kaffee zu gönnen. Bei einigen Anbietern müssen Sie ein Konto eröffnen, um die Ladestation zu nutzen. Zudem: Laden an öffentlichen Ladestationen kann deutlich teurer sein als das Laden zu Hause. Informieren Sie sich vorgängig im Internet.

Mit einem Typ-2-Kabel sind Sie an öffentlichen Ladestationen meistens gut bedient. Stellen Sie sicher, dass Sie das Kabel immer dabei haben. Alle Schnell-Ladestationen (DC) sind bereits mit einem Kabel ausgestattet; zusätzliches Material ist in diesem Fall nicht nötig.

Alles Wissenswerte zum Laden, unterschiedlichen Steckern und Kabeln finden Sie hier.

Im Ausland

Was muss ich bei Fahrten ins Ausland beachten?

Ausland-Ferienreisen mit dem Elektroauto sind heute kein Problem mehr. Aber Sie sollten doch einige Dinge beachten und Ihre Fahrt gut vorbereiten. Wir haben für Sie wichtige Tipps und Tricks zusammengestellt.

1. Vergessen Sie Handy und Ladekabel nicht.

 

Auch wenn heute viele Navigationssysteme von Elektroautos nützliche Informationen zu Ladestationen anzeigen, kann Ihnen Ihr Smartphone wertvolle Dienste leisten. Also Handy und dazugehöriges Ladekabel nicht vergessen!

2. Installieren Sie die richtige App.

 

Mit der richtigen App fährt es sich deutlich entspannter. Zu den meisten E-Autos wird eine passende App zur Verfügung gestellt. Falls nicht, ist Chargemap derzeit vermutlich das vollständigste kostenlose Verzeichnis für öffentliche Ladestationen. Es enthält auch eine praktische Filterfunktion sowie Bilder und Kommentare von Benutzern. Ausserdem bietet die App einen Routenplaner. Einfach Ihr Fahrzeug und Ihre Reisepräferenzen auswählen – den Rest besorgt die App.

Apple Maps und Google Maps sind zuverlässige vorinstallierte Begleiter. Auch sie bieten immer mehr nützliche Informationen zu Ladestationen. In der App einfach nach «Ladestationen» suchen!

3. Notieren Sie sich einige Dinge, die Ihnen beim Energiesparen helfen.
  • Nehmen Sie es gemütlich. Schnelles Fahren verbraucht viel Energie. Eine Temporeduktion von 120 auf 100 km/h senkt den Stromverbrauch um bis zu 30 %!
  • Die Klimaanlage nur einschalten, wenn es nötig ist. Die Umluftfunktion spart Energie beim Heizen und Kühlen.
  • Auf der Autobahn sind Ladestationen nicht immer signalisiert. Nutzen Sie das Navigationssystem oder Ihre App.

Übrigens: Als Versicherung für Notladungen an Haushalts- oder Industriesteckdosen gibt es im Handel kleine mobile Ladegeräte, falls Ihr Fahrzeug über kein entsprechendes Kabel verfügt.

4. Low Emission Zone und Zero Emission Zone

 

In immer mehr Innenstädten in Europa gibt es Zufahrtsbeschränkungen, sogenannte «Low oder Zero Emission Zones».

 

Die Zufahrtsbeschränkungen reichen von Verboten und Umweltzonen bis hin zu einer City-Maut. Eine einheitliche Regelung für die unterschiedlichen Zonen in der EU gibt es nicht. Wer zum Beispiel in Deutschland in eine Umweltzone fährt, braucht eine Plakette. Ansonsten droht eine Strafe von 100 Euro. Das gilt absurderweise auch für E-Autos. Damit ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch günstig. Denn auch in Frankreich, England, Belgien, Italien oder Spanien gelten bei Missachtung der Zufahrtsbeschränkungen teilweise hohe Bussgelder. Die Kosten, Vorgehensweisen und Strafen sind dabei in allen Ländern unterschiedlich. Wer rechtzeitig eine entsprechende Umweltplakette kauft, kann so einiges an Geld sparen.

 

Wir empfehlen, dass Sie sich vor einem Besuch einer europäischen Innenstadt mit dem Auto vorab über die örtlichen Bestimmungen beim lokalen Tourismusbüro informieren.

 

Eine gute Übersicht hat der ADAC 2022 publiziert. Details finden Sie hier.

Winter

Was muss ich im Winter beachten?

Der kalte Winter ist kein Freund der Elektroauto-Batterie. Heizung, Scheibenwischer, Scheiben-, Sitz- und Lenkradheizung – all das braucht Strom. Trotzdem: Ihr E-Auto müssen Sie auch im Winter nicht in der Garage lassen.

Die Reichweite eines E-Autos kann im Winter um bis zu 30 % sinken. Wenn man an warmen Tagen 350 Kilometer weit kommt, ist bei Minusgraden bereits bei 270 Kilometern Schluss! Aber mit ein wenig Planung ist das Fahren mit Elektroautos auch im Winter kein Problem.

Elektroautos verfügen systembedingt über ein starkes Anfahr-Drehmoment und können bei Bedarf stark rekuperieren, also beim Bremsen und Ausrollen Strom generieren. Bei winterlichen Strassenverhältnissen hilft das nicht wirklich. Es ist deshalb sinnvoll, bei Ihrem Fahrzeug den richtigen Fahrmodus zu wählen: am besten, sofern vorhanden, den Eco-Modus, in dem das Auto verhaltener beschleunigt und sanfter anfährt. Ausserdem sollten Sie die Rekuperationsstufe so weit wie möglich reduzieren, damit das Auto auf glatter Fahrbahn nicht durch die starke Verzögerung ins Rutschen gerät, wenn Sie den Fuss vom Gaspedal nehmen.

Übrigens: Bei einem winterlichen Stau müssen Sie nicht auf die Heizung verzichten. Der E-Auto-Vermieter Nextmove hat den Energiehunger von Autoheizungen untersucht und einen Verbrauchswert von nur 0,8 kW/h errechnet. Da kann der Stau auch etwas länger dauern, ohne dass die Batterie gleich schlapp macht und Sie frieren müssen.